Public Service Motivation

Ausgangslage

Das Forschungsprojekt Public Service Motivation setzt das durch den Schweizerischen Nationalfonds geförderte Projekt (Nr. 100012-116083) im Bereich der Arbeitsmotivation öffentlicher Angestellter fort.
Public Service Motivation kennzeichnet die besondere Richtung, Stärke und Ausprägung von Motiven, welche u. a. bei Mitarbeitenden des öffentlichen Sektors vorhanden sind. Sie vermag die Identifikation von Mitarbeitenden und Führungskräften mit staatlichen Organisationen massgeblich zu beeinflussen. Als aktuelles Thema internationaler Verwaltungsforschung hat die Public Service Motivation in den vergangenen Jahren grosse Aufmerksamkeit erlangt. Hier schliesst das Forschungsprojekt an und bearbeitet weitere Lücken der aktuellen Forschungsarbeiten. Inwiefern die Public Service Motivation für die Verwaltungspraxis im Rahmen des HRM öffentlicher Organisationen wichtig ist, ist zusätzliches Ziel des Projekts.

Forschungsfragen

Es stellen sich in diesem Zusammenhang Fragen nach der Existenz von PSM in unterschiedlichen öffentlichen Institutionen, nach dem Einfluss von PSM auf die Bindungswirkung von Organisationen sowie das Verhalten der Personen (Organizational Commitment, Organizational Citizenship Behavior). Zentral für öffentliche Institutionen ist die Frage, inwiefern ihre organisatorischen Rahmenbedingungen sich auf die PSM bzw. das Mitarbeitendencommitment auswirken und wie die organisatorischen Strukturmerkmale, Prozesse und Instrumente Wirkung entfalten. Letztlich knüpft hier die zentrale Frage an, ob sich das Leistungsverhalten bzw. das Leistungsergebnis von Individuen und Organisationen (individual, organizational performance) aufgrund unterschiedlicher organisatorischer Rahmenbedingungen und darauf abgestimmter Führungsinstrumente sowie deren Identifikations- und Motivationsauswirkungen beeinflussen lässt.
Das Projekt soll in weiteren Etappen zudem der Frage nachgehen, wie die Steuerung der Leistungsorientierung auf organisationaler und individueller Ebene anhand von Indikatoren- und Anreizsystemen in staatlichen Institutionen verbessert werden kann. Zurzeit werden sowohl auf internationaler als auch nationaler Ebene entsprechende Systeme grossflächig eingeführt. Deren Wirkungsweise bleibt jedoch vielerorts ungeklärt bzw. der Verbesserungsbedarf wird immer mehr deutlich. Eine vertiefte Untersuchung der Schweizerischen Verwaltungspraxis über die Ursachen, Verfahren und Wirkungsweise von Performance Measurement und dessen Zusammenhang zu den motivationstheoretischen Eigenheiten öffentlicher Institutionen drängt sich auf und soll durch dieses Projekt verwirklicht werden. Entsprechende Forschungsarbeiten mit vergleichenden empirischem Ansatz existieren in und für die Schweiz bis anhin nicht.

Methodisches Vorgehen

Im Rahmen der Projektarbeiten werden sowohl qualitative Forschungsmethoden (z. B. Grounded Theory Ansatz, qualitative Inhaltsanalyse) als auch quantitative Erhebung- und Analysemethoden angewandt (z. B. Regressionsmodelle, SEM, HLM). Eine international vergleichende Analyse zwischen 12 Nationen auf allen Kontinenten ist in Bearbeitung.

Erwartete Ergebnisse

Die Studie trägt auf nationaler sowie internationaler Ebene zum Erkenntnisgewinn über die Existenz, Funktionsweise und Auswirkungen unterschiedlicher Motivationsfaktoren bei der Arbeit in öffentlichen Institutionen bei.

Projektleiter: Prof. Dr. Adrian Ritz