Politische Steuerung erfolgt mithilfe von Instrumenten, welche die Politikwissenschaft in verschiedene Typologien einordnet. Instrumente können die Form von hierarchischen Vorgaben (Verboten oder Pflichten) annehmen, Anreize schaffen, oder Informationen bereitstellen, die eine gewünschte Verhaltensänderung bei der Bevölkerung erreichen sollen.
Das KPM erforscht Erklärungsfaktoren für die Entscheidung für und Nutzung bestimmter Politikinstrumente, ihre Wirkung auf die Zielerreichung und ihren langfristigen Einfluss. Aktuelle Projekte fokussieren diese Frage insbesondere im Hinblick auf die COVID-19-Pandemie. Das Projekt "Compliance With National COVID-19 responses and measures (CoWiNaCo)", bearbeitet von Prof. Dr. Fritz Sager, Dr. Jörn Ege, Dr. Susanne Hadorn und Dr. Anna Malandrino, untersucht in vergleichender Perspektive die Faktoren, die sowohl zur Einhaltung als auch zur Nichteinhaltung von COVID-19-Gegenmaßnahmen führen. Neben der mitunter beauftragten Evaluation von politischen Instrumenten (siehe Politikevaluation) und an der Schnittstelle zu dem Forschungsschwerpunkt "Wissenschaft und Politik" besteht ein besonderes wissenschaftliches Interesse an den Bedingungen, unter denen Politikinstrumente evidenzbasiert auf der Basis von bekannten und antizipierten Wirkmechanismen gestaltet werden und inwiefern die Auswahl des Policy Designs sowohl von institutionellen Faktoren beeinflusst als auch unter variierenden institutionellen Faktoren unterschiedliche Wirkungen produziert. Inhaltlich ist diese Forschung insbesondere im Bereich der Gesundheitspolitik angesiedelt, die als Forschungsschwerpunkt von Dr. Susanne Hadorn und Dr. Johanna Hornung vertreten wird und in dem auch die Doktorarbeit von Lisa Asticher zu verorten ist.